"Mit heißer Nadel gestrickt"
Die CDU Bühlertal lud zu einer Diskussions-Veranstaltung zum Thema Bildungspolitik ein.
„Wie geht es weiter mit den Schulen in Bühlertal? Wie kann es gelingen, dass Schüler aus Baden-Württemberg bei Umfragen zur schulischen Leistung weiter Spitze sind? Und vor allem: Was können wir tun, damit unsere Schüler mit Spaß, Freude und Erfolg bei der Sache sind?", mit diesen Fragen eröffneten Eckhard Vandersee, Vorsitzender der CDU-Bühlertal, und CDU-Landtagsabgeordneter Tobias Wald eine äußerst gut besuchte Veranstaltung zur Bildungspolitik im Haus des Gastes.
„Wir stehen derzeit im Land vor einem Umbruch und großen Herausforderungen", erklärte Georg Wacker, der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Das Konzept der Gemeinschaftsschule sei von der Regierung mit heißer Nadel gestrickt und die neue Schulart im Hau-Ruck-Verfahren eingeführt worden, so der Experte. „Aber aus dem gewollten Bildungsaufbruch wurde ein Bildungsabbruch." Denn: „Man kann keine neue Schulform einführen ohne die entsprechenden Lehrpläne", ist Wacker sicher. Das sei, als „würde man die Katze im Sack kaufen", so Tobias Wald.
Die Gemeinschaftsschule sei eine große Gefahr - sowohl für das Wohl der Kinder als auch für den Wirtschaftsstandort. Schließlich basiere der Erfolg Baden-Württembergs auf gutausgebildeten jungen Menschen. Ziel der neuen Gemeinschaftsschule sei es, so die rot-grüne Landesregierung, dass junge Menschen höhere Bildungsabschlüsse erreichen. Die Frage sei, so Wacker: „War das nicht schon vorher, ohne die neue Schulform, möglich?" Die Zahlen des Experten sprachen für sich: So hätten im Jahr 2000 ca. 60 Prozent der Schüler die mittlere Reife erreicht, 2010 waren es bereits 77 Prozent. Wacker. „Und das ohne Gemeinschaftsschule."
Die neue Schulform bedeute eine große Herausforderung an die Lehrer, denn die Lerngruppen seien sehr vielfältig. „Die Gefahr ist, dass sowohl die Schwächsten als auch die Stärksten nicht ausreichend gefördert werden." Außerdem müssten die anderen Schulformen zugunsten der Gemeinschaftsschule finanziell den „Gürtel enger Schnallen" – das sei so nicht tolerierbar.
Wackers Fazit, dem sich auch Tobias Wald anschloss: „Wir sagen: Lasst uns lieber das bestehende erfolgreiche Schulsystem weiterentwickeln, als auf etwas unbekanntes Neues zu setzen. Das ist unverantwortlich!" Schließlich hätten die bestehenden Real- und Werkrealschulen immer einen „sehr guten Job gemacht", so der Experte. „Sie sollten unbedingt eine eigenständige Schulform bleiben."
Bei der anschließenden angeregten Diskussion zeigte sich, dass die Schulpolitik die Herzen und Köpfe der Menschen, auch in Bühlertal, bewegt. Dahinter steckt der Wunsch: „Unsere Kinder sollen eine gesicherte Zukunft haben und glücklich werden!" Eine Forderung, der sich auch die Kommunalpolitik stellen muss. Wohin wird der Weg in der Bildungspolitik gehen? Man weiß es (noch) nicht. Das Ziel aber ist klar!