CDU Gemeindeverband Bühlertal

Experte des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein bei der CDU in Bühlertal

Bei erneuerbaren Energien langsam angehen lassen

Wir müssen beim Thema erneuerbare Energien aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und vor allem – es langsam angehen lassen, so das Fazit von Dr. Gerd Hager, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein. Auf Einladung der CDU Bühlertal sprach der Experte über die Themen Windenergie und Nationalpark. Dafür blickte er zuerst in die Vergangenheit zurück, um daraus Erklärungen für die Gegenwart und Prognosen für die Zukunft abzuleiten.

Dr. Hager informierte bei der CDU Bühlertal über Windenergie und NationalparkDr. Hager informierte bei der CDU Bühlertal über Windenergie und Nationalpark

Die Nutzung der Windenergie in Deutschland erfolge auf Basis zweier Gesetze aus den 90er Jahren, so Hager. Das Gesetz für erneuerbare Energien (EEG) habe der Energiewende einen entscheidenden Schub verpasst. Beweis dafür seien die vielen Windrädern, die inzwischen landauf und landab zu sehen seien. Überall? Nein, eine kleine wehrhafte Region habe sich dem Trend zur „Verspargelung der Landschaft" bislang widersetzt. „Hier in der Region haben wir eine vorsichtige Windenergie-Planung gemacht", so Hager stolz. „Deshalb sehen sie bei uns bis jetzt noch weniger Windräder als anderswo." Bis jetzt, denn: „Die rot-grüne Landesregierung hat zum 1. Januar 2013 unsere bisherigen Regionalpläne aufgehoben", erklärt Hager. Die Folge: „Der Schutzschirm, den wir bislang über die Region gespannt haben, ist weggefallen." Die Frage sei nicht mehr ob, sondern wie viele und wo sich in Zukunft die riesigen Windanlagen drehen werden. Hager: „Wir müssen diese Entwicklung steuern! Wer nicht will, dass Windräder an Plätzen gebaut werden, wo sie Mensch und Natur stören, der muss planen."
Die Gemeinde Bühlertal sei auf dem richtigen Weg, im Dialog mit den Bürgern einen geeigneten Standorten zu finden. Wichtigste Auswahlkriterien: Mensch und Natur dürfen unter der Nutzung der Windenergie nicht leiden! Keine leichte Aufgabe, aber: „2013 hat man Zeit, die Dinge in Ruhe zu diskutieren, dann zu entscheiden, um nicht von den Dingen überrollt zu werden", erklärte der Experte. Bürgermeister Hans-Peter Braun stimmte zu und sagte: „Als Gemeinde wollen wir uns nicht vorwerfen lassen, nicht alles getan zu haben, um in Bühlertal nach möglichen Standorten zu suchen." Zusammen mit den Bürgern wolle man alle Vor- und Nachteile abwägen, so der Bürgermeister.
An der Energiewende führe kein Weg vorbei, so Volker Blum, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat. Um so wichtiger sei es, dem „Wildwuchs der Anlagen" vorzubeugen und behutsam mit den Sorgen und Bedenken der Bürger umzugehen. Das gelte auch für das Thema Nationalpark. Hier müsse die Landesregierung das Gutachten der Beratungsfirma abwarten und dieses zur Grundlage einer sinnvollen – nicht bereits vorgefassten – Entscheidung machen, wünschte sich Verbandsdirektor Hager.