Am Ende weinte die kleine Leonie aus Ottersweier bitterlich: Die Vierjährige wollte noch nicht von Rusko, Regaro und Rocco Abschied nehmen. So viel Spaß hatte der süßen Kleinen und ihrer Schwester Ronja die Wanderung mit den Lamas der Familie Braun aus Neusatz gemacht. Noch einer war traurig, dass es schon vorbei war: CDU-Bundestagskandidat Kai Whittaker genoss die Tour mit den sensiblen Tieren und die Möglichkeit, mit interessierten Bürgern ins Gespräch zu kommen. Sein Lob an die CDU Bühlertal: „Wenn jeder Wahlkampftermin so wäre, dann wäre es wie Urlaub.“ 

Herr Braun zeigt die Lama-Wolle

Tatsächlich läuft Whittakers Wahlkampf derzeit auf Hochtouren: Zeit zum Durchatmen bleibt dem Baden-Badener da kaum. Termin folgt auf Termin, alle ausgerichtet auf den Tag X, den 22. September: Bundestagswahl! Für Whittaker kein Problem, denn er liebt, was er tut. Trotzdem will er sich in Zukunft öfter ein Beispiel an seiner vierbeinigen Wanderbegleitung nehmen und sagt: „Lamas haben immer Zeit für eine Pause.“ Dem Durchsetzungsvermögen der Huftiere schadet das jedenfalls nicht: Wenn Leittier Rusko (12) stehen bleiben will, dann bleibt er eben stehen. Mag sich der Mensch am Führ-Halfter auch noch so sehr bemühen, ihn zum Weitergehen zu motivieren. Die kleine Leonie aber hat den Trick raus: Sanft streichelt sie Rusko am Hals, lächelt ihn an – und der 190 Kilo Hengst trabt gemächlich weiter. „Lamas sind eben sehr sensibel“, sagt Horst Braun und lacht. Seit zehn Jahren hält er mit seiner Familie Lamas. Anfangs „nur“ zu Landschaftspflege, inzwischen verkaufen die Brauns im Hofladen auch Produkte aus dem Fell der Lamas. „Lamawolle enthält keine Allergene und ist deshalb gut für Menschen, die gegen Wollfett allergisch sind“, erklärt Braun. Und noch etwas kann der Mensch von den Lamas lernen: „Die Lama-Sprache besteht aus 26 verschiedenen Lauten“, so Braun, „aber die Tiere schweigen die meiste Zeit. Sie wissen eben, wie wichtig es ist, auch einmal nichts zu sagen.“