Das Oberschulamt in Karlsruhe und insbesondere die grün-rote Landesregierung versagen ab dem kommenden Schuljahr der Gemeinde Bühlertal als Schulträger, eine fünfte Klasse an der Dr. Josef-Schofer-Schule zu unterrichten. Eine Entscheidung, die die CDU-Gemeinderatsfraktion und der CDU-Gemeindeverband nicht einfach so hinnehmen bzw. kommentarlos akzeptieren möchte.
Gleich nach Erhalt der Information im Gemeinderat wurde auch der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Wald davon in Kenntnis gesetzt. Dieser hat gleich den Sachverhalt direkt dem Kultusminister schriftlich dargelegt und um eine Stellungnahme gebeten.
Es ist richtig, die Mindestanforderung von 16 Schülern in der fünften Klasse wird erneut nicht erreicht. Der demografische Wandel zeigt hier sicherlich auch seine Wirkung. Doch dies ist nicht der einzige ausschlaggebende Grund, dass immer mehr Werkrealschulen im ländlichen Raum geschlossen werden. Durch die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung im Jahr 2011 hat die grün-rote Landesregierung dies zu verantworten.
Doch in einer Kommune wie Bühlertal gibt es nun mal Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit. Die Aufgabe einer Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Kommunen, den Schulträgern, sollte es sein, dass alle Schülerinnen und Schüler nach ihrer Leistungsfähigkeit gefördert werden. Eine individuelle Förderung ist nach Ansicht der CDU-Gemeinderatsfraktion und des CDU-Gemeindeverbandes nur durch ein differenziertes, durchlässiges Schulangebot möglich. Unsere Kinder sollten gefördert und nicht überfordert werden. Gerade im Bildungsbereich sollten Land und Kommunen Hand in Hand zusammenarbeiten und nicht ausschließlich rein ideologische Ziele verfolgen.
Der Weg der grün-rote Landesregierung ist allerdings eindeutig: die Gemeinschaftsschulen werden mit finanziellen Mitteln erheblich ausgestattet, die anderen Schulen werden vernachlässigt.
Dennoch hätte es vielleicht auch einen Weg gegeben, um Werkrealschulen länger am Leben zu erhalten. Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat in der Vergangenheit immer wieder die Verbundschule ins Gespräch gebracht. Werkrealschule und Realschule in räumlicher Nähe hätten zu einer gemeinsamen Schule mit differenzierten Bildungsangeboten werden können. Dabei hätte die Verbundschule von einer gemeinsamen Schulleitung geführt und der Unterricht von einem gemeinsamen Kollegium erteilt werden können. Unsere erfolgreiche Werkrealschule hätte dann auch eine weitere echte Chance erhalten. Allerdings hat die Gemeinde davon Abstand genommen, da die grün-rote Landesregierung eine Verbundschule nur zulässt, wenn diese in fünf Jahren eine Gemeinschaftsschule wird. Dies hätte den Verlust der Realschule dann bedeutet, wenn nicht gar den Verlust des kompletten Schulstandortes, denn für die Errichtung einer Gemeinschaftsschule ist in den Eingangsklassen die Mindestschülerzahl von 40 gefordert.
In Bühlertal freuen wir uns, dass die Rektoren beider Schulen eng zusammenarbeiten und versuchen, dass alle Schülerinnen und Schülern die Realschule besuchen können. Denn was sind die Folgen, wenn diese Schüler und deren Eltern sich doch für eine andere, auswärtige Schule entscheiden? Dies würde sich dann auf die Gemeinde als Wohnort negativ auswirken, die Wiedereinrichtung der offenen Jugendarbeit wird wieder diskutiert werden und Vereine haben es noch schwerer Jugendliche für sich zu gewinnen. Die CDU Bühlertal wird alles daran setzen, die Realschule weiter zu stärken. In enger Zusammenarbeit mit dem Landtagsabgeordneten Tobias Wald muss erreicht werden, dass die Finanzpolitik dahin umgesteuert wird, dass die Realschulen – und damit auch die Realschule in Bühlertal – mehr finanzielle Zuweisungen erhalten. Damit muss sichergestellt werden, dass ein Ganztagesangebot eingerichtet werden kann, ein qualifizierter Unterricht für alle Schüler sichergestellt ist und das Niveau der Realschule nicht sinkt. Gleichzeitig will sich die CDU Bühlertal auch dafür einsetzen, dass den sogenannten Haupt-/Werkrealschülern ein qualifizierter Abschluss ermöglicht wird.
Es gilt: vor Ort in den Kommunen findet das tägliche Leben in unserer Gesellschaft statt. Dies sollte man durch ideologische Bevorzugungen nicht aufs Spiel setzen.