Die CDU Bühlertal blickte am Sonntag, 08. Oktober 2023 auf 75 Jahre politische Arbeit. 

„Demokratie wird am besten in den Gemeinden gelehrt, weil dort die praktische Arbeit und das Ergebnis einer Abstimmung unmittelbar sichtbar wird. Die Arbeit im Dienst der Gemeinde ist daher die beste Vorstufe für die Arbeit auf politischem Gebiet überhaupt.“

Mit diesem Zitat von Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler, konnte der Vorsitzende Volker Blum zahlreiche Mitglieder und Gäste zur Jubiläumsfeier im Haus des Gastes willkommen heißen.

Neben den früheren Vorsitzenden Dr. Bernd Reichert, Dr. Volker Röhricht, Clemens Fritz, Stephan Zimmermann und Eckhard Vandersee nahmen auch weitere politische Persönlichkeiten an der Feier teil. So begrüßte der Vorsitzende den Europaabgeordneten und Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Präsidiumsmitglied der CDU-Deutschland und stellvertretenden Landesvorsitzenden der CDU Baden-Württemberg Daniel Caspary, die Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Rastatt Frau Brigitte Schäuble, die beiden Abgeordneten Kai Whittaker MdB und Tobias Wald MdL, Herrn Bürgermeister Hans-Peter Braun, den früheren Bürgermeister und Landrat und heutigen Ehrenbürger Jürgen Bäuerle, den früheren Bundestagsabgeordneten Herrn Peter Götz, die Bürgermeisterin aus Sasbach Frau Dijana Opitz sowie die Herren Clemens Welle, Peter Ganter und Eberhard Gschwender als Vertreter der örtlichen SPD und FBV. Auch einige Vertreterinnen und Vertreter der befreundeten CDU-Verbände, der Fauen-Union und von örtlichen Vereinen, Institutionen und Hilfsorganisationen haben durch ihre Teilnahme die Wertschätzung gegenüber dem CDU-Gemeindeverband zum Ausdruck gebracht.

In seinen Begrüßungsworten hob Vorsitzender Blum hervor, dass gerade vor Ort die Demokratie praktiziert wird. Hier kann man sich einbringen und selbst mitwirken und so ist man direkt an der Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde beteiligt. Durch ihre Arbeit tragen die Vorstandsmitglieder und die CDU-Gemeinderäte ebenfalls zur Meinungsvielfalt bei. Die Bedürfnisse und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger werden aufgenommen und in der politischen Arbeit berücksichtigt. „Als CDU Bühlertal können wir mit Stolz auf die politische Arbeit in den 75 Jahren blicken“, so der Vorsitzende. „Wir haben maßgeblich an der Entwicklung unserer Gemeinde mitgewirkt. Dankbar sind wir für Alle, die in diesen Jahren Verantwortung übernommen und sich engagiert haben.“

Die beiden stellvertretenden Vorsitzende Sebastian Braun und Paul Tilgner gaben in Wort und Bild einen Abriss über die Geschichte der Bühlertäler CDU. In einem kurzen Video wurden auch einige Beispiele gezeigt, bei denen die CDU-Gemeinderäte mitgewirkt haben.

Braun und Tilgner erläuterten in ihrem Rückblick, dass die Allierten in den 1946er Jahren wieder die Gründung von politischen Parteien zugelassen haben. In Baden hat sich so erstmals die Badisch-Christlich-Soziale Volkspartei (BCSV) formiert. „Diese trat dann zusammen mit der Bürgervereinigung Bühlertal (BVB) und der Sozialistischen Partei (SP) bei der ersten Nachkriegswahl am 15. September 1946 zur Wahl an und erzielte mit 7 der 10 Mandate ein beachtliches Ergebnis“, erwähnte Braun. „Die BCSV kann hier sicherlich noch als eine Art politisches Sammelbecken gesehen werden ohne eindeutige Tendenzen zur politischen Zugehörigkeit der Mitglieder.“

Das änderte sich allerdings im Jahr 1948. Bei den zweiten Kommunalwahlen am 14. November 1948 legte dann nicht die BCSV eine Wahlvorschlagsliste vor, sondern die daraus herausgebildete CDU. Von dieser Liste schafften sechs Männer den Sprung in den Gemeinderat. „1948 war somit die Geburtsstunde des heutigen CDU Gemeindeverbandes Bühlertal“, stellte der stellvertretende Vorsitzende Sebastian Braun fest.

Zu den Gründern und Motoren der Bühlertäler CDU zählen Alois Mildenberger, der 1945 als erster Bürgermeister von den Franzosen eingesetzt wurde und als BCSV- und als CDU-Vorsitzender fungierte, als auch Karl Braxmeier, selbst von 1945 bis 1964 langjähriger Bürgermeister in Bühlertal, der die schweren Nachkriegsjahre in Bühlertal sicherlich prägte.

„Das Amt des Bürgermeisters ist nahezu mit der Geschichte der CDU Bühlertal eng verknüpft“, erwähnte Braun anschließend. Alois Mildenberger (1945), Karl Braxmeier (1945 bis 1964), Benno Huber (1964 bis 1992), Jürgen Bäuerle (1992 bis 2005) und Hans-Peter Braun (2008 bis heute) haben als CDU-Mitglieder und in ihrem Amt als Bürgermeister die Gemeinde erfolgreich gestaltet und entwickelt. „Hervorzuheben ist hier sicherlich die Arbeit von Jürgen Bäuerle, welcher neben seiner Tätigkeit als Gemeinderat, Bürgermeister, Vorsitzender der Kreistagsfraktion und Landrat heute zurecht Ehrenbürger der Gemeinde Bühlertal ist“, betonte der stellvertretende Vorsitzende.

Paul Tilgner führte aus, dass die CDU Bühlertal zwar nicht die stärkste Fraktion im Gemeinderat aktuell ist, dafür allerdings eine durchgehend stabile Fraktion mit einer ordentlichen „Portion“ an Fähigkeiten. Dabei setze die Fraktion auch auf eine sachliche und konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen.

„Unser Einsatz beschränkt sich dabei nicht nur auf die Beratungen und Entscheidungen am Ratstisch“, erwähnte Tilgner. So zählte er einige Beispiele auf, in denen man getreu dem eigenen Leitbild „Für Sie. Für Dich. Für Bühlertal“ sich aktiv am Gemeindeleben beteiligte. Bei der Erstellung der Außenanlage im Rahmen de Renovierungs- und Umbauarbeiten des Alten Pfarrhauses im Untertal zum Vereinsheim leistete man 100 freiwillige Arbeitsstunden. Über viele Jahre wurde das Blumenbeet auf dem Platz Faverges bepflanzt und gepflegt. Am Landschaftspflegetage wurde selbstverständlich teilgenommen. Ferner gestaltete die CDU-Gemeinderatsfraktion in Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft des CDU-Gemeindeverbandes jährlich eine besinnliche Adventsfeier im Seniorenzentrum. Informationsständen im Ort auch an Ostern und Weihnachten, Firmenbesichtigungen und Veranstaltungen mit politischen Gästen aus Land und Bund durften nicht fehlen.

„Unser Ziel ist es neue, frische Ideen von jungen Mitgliedern mit den Erfahrungen langjährige Mandatsträger zusammenzuführen“, hob Paul Tilgner hervor. In diesem Zusammenhang dankte er Karl Bihl für seine fast 40jährige ehrenamtliche Amtszeit als Gemeinderat. Ferner lobte er das Engagement der Frauen im CDU-Gemeindeverband. Beispielhaft nannte er die erste Gemeinderätin Frau Maria Kern sowie Ilse Neurath-Braun und Elke Braun, die die Entwicklung der CDU und der Gemeinde durch ihr außerordentliches Engagement maßgeblich mitgestaltet haben. 

In seiner Festrede ging der Europaabgeordnete Daniel Caspary auf die Geschichte der Nachkriegszeit ein und zog die Parallelen zu den heutigen aktuellen Geschehnissen in der Welt. Er stellte klar heraus, dass der russische Angriffskrieg und die Kämpfe in Israel schockierend sind. „Die Nachkriegsordnung dürfen wir nicht gefährden. Dafür müssen wir alle als Demokraten einstehen“, betonte er.

Bürgermeister Hans-Peter Braun lobte in seinen Grußworten die Arbeit und das Engagement des CDU-Gemeindeverbandes. Frau Brigitte Schäuble, Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes, sprach auch im Namen der beiden Abgeordneten Kai Whittaker MdB und Tobias Wald MdL. Sie dankte für die stets wertvolle Unterstützung des CDU-Gemeindeverbandes in all den Jahren bei den Landtags- und Bundestagswahlen, dies zeige sich auch immer in den guten Wahlergebnissen. „Auf die CDU-Bühlertal ist stets Verlass und die Mitglieder und Verantwortlichen leisten hervorragende Arbeit“ lobte die Kreisvorsitzende. Glückwünsche und Dank für die faire Zusammenarbeit überbrachte auch der Vorsitzende der SPD Bühlertal, Clemens Welle.

Abschließend dankte der Vorsitzende Volker Blum allen Mitgliedern und Unterstützern der CDU Bühlertal, die in den vergangenen Jahren mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft dazu beigetragen haben, dass dieses beachtliche Jubiläum nun gefeiert werden konnte. „Das Geleistete ist für uns gleichzeitig der Auftrag, auch die Zukunft aktiv mitzugestalten“, richtete Blum den Blick auch in die Zukunft.

Die Feier wurde musikalisch von Frau Francesca Pospisil und Herrn Klaus Martin Kühn umrahmt.

Im Anschluss an die Feier hatten die Gäste bei einem Stehempfang noch die Gelegenheit zu guten Gesprächen.